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Saga - Mt. Everest-Basecamp - Lhatse
Geschrieben von: Lutzi   
Sonntag, 16. Oktober 2005 um 08:44
Wie an jedem Pausentag wird erst mal mit immer viel zu wenig heißem Wasser und viel zu kleinen Schüsseln Wäsche gewaschen, das Rad geputzt und wieder flott gemacht und versucht zu telefonieren. Nach langer Suche finde ich in einem Musikladen einen Internetzugang und bin mehr als gerührt, eure Mails zu lesen. Zum Antworten komme ich nicht, denn ich finde einen Jeep, der mich mit nach Old Tingri nimmt. Die zwei jungen chinesischen Pärchen geben mir 20 Minuten bis ich alles gepackt habe. Dass ich die nächsten Tage relaxt im Auto (sogar auf dem Beifahrersitz) verbringen werde, hätte ich nicht gedacht. Zuerst geht es über die direkte Verbindung in Richtung nepalischer Grenze, vorbei an schönen Süß- und Salzwasserseen zum Fuß des Shisha Pangma (ein toller Achttausender). Am folgenden Tag radle ich zum Kloster Rongbuk auf 5000 m, und meine Jeepcrew nimmt mir das Gepäck bis dorthin mit!
In den Dörfern herrscht gerade Hochbetrieb und jeder, ob Alt oder Jung, hilft bei den Erntearbeiten mit. Mit Hilfe des Windes wird wie seit Urzeiten die Spreu vom Getreide getrennt und anschließend gedroschen oder vielmehr von den Ochsen bearbeiten lassen. Ziemlich spät komme ich am Kloster Rongbuk an und baue in der Dunkelheit mein Zelt auf. Morgens werde ich durch Chinesengeplapper aus meinem Schlaf gerissen. Nichtsahnend habe ich mein Zelt an dem begehrtesten Fotospot aufgestellt und nun gruppierten sich mindestens 15 chinesische Fotografen um meinen Platz. Jeder hatte noch das bessere Stativ samt noch größerer Kamera. Lachhaft war, dass man aufgrund der Bewölkung eigentlich gar nicht wirklich den höchsten Berg der Welt sehen konnte. Trotzdem wurde x mal abgedrückt. Mein verspätetes Geburtstagsgeschenk war der geniale Sonnenuntergang auf dem Pang La (5200m), von dem aus man einen super Blick auf die höchsten Berge der Welt hat (wie Mount Everest, Cho Oyu, Lhotse, Nuptse...).