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Wakhan-Valley und das oestliche Pamir
Geschrieben von: Lutzi   
Dienstag, 22. September 2009 um 04:44

Wakhan-Valley und das östliche Pamir

 

Nachdem wir in Khorog unsere Taschen wieder ordentlich mit Essen gefüllt haben, radeln wir noch mal am Panj-Fluss, der ja die Grenze zu Afghanistan markiert weiter gen Süden in das Wakhan-Valley. Wie schon die Tage vorher ist die Erntearbeit in vollem Gange und ganze Familien knien auf den Wiesen und Getreidefelder und schneiden mit ihren Sicheln kleine Büschel ab, die zum Trocknen aufgestellt, gedroschen oder schon in großen Bündeln auf den Rücken geschnürt, heimtransportiert werden. Die Pamiris hier sind wieder einmal unglaublich gastfreundlich, viele laden uns zum Tee ein, winken schon von weitem. Diese ehrliche Gastfreundschaft tut einfach nur gut. Auch hier sind unsere Etappen eingeteilt nach den diversen heißen Quellen, mal eine Sinterterrasse, mal nur ein gekacheltes Becken, mal eine tolle Grotte. Die Abende verbringen wir meist bei Einheimischen und wie schon angedeutet, sind die Wege zu den Häusern oft die anstrengendsten Meter und ich bin froh, dass mir insbesondere die Kinder am Wege zur Hand gehen und mithelfen, das Rad die steilen Rampen hochzuschieben. Interessant ist auch die Reihenfolge beim Essen. Erst wird einem Chay – Tee mit Guzzis, Nüssen, Trockenobst gereicht; erst dann folgt die eigentliche Hauptspeise.
Als wir aus Langar, dem letzten Ort im Tal zum anstehenden Pass weiterradeln wollen, kommt innerhalb kürzester Zeit ein Sandsturm auf und an ein Weiterkommen ist nicht zu denken. Ein kleines Mädel lädt uns ein und wir sehen uns wenig später in einem sehr armen Haushalt wieder. Die Mutter erschrickt fast, was sie uns Touristen denn anbieten könnte. Aber die Einladung auszuschlagen erscheint uns auch nicht angebracht und so erhalten wir das spärliche Mahl aus Brot, Milch und hartgekochten Eiern. Was für ein kärgliches Leben sie doch mit ihren fünf Kindern führt.
Der anstehende Kargusch-Pass zieht sich und schon kurz hinter Langar sehen wir die letzten Bäume. Mittlerweile geht es am Pamir-Fluss entlang, nur mehr ein kleiner Gebirgsbach, der die Grenze zum südlich gelegenen Afghanistan markiert. Man könnte locker hindurchwaten. Wieder tauchen wir ein in die Steinwüste und trotz der Kargheit, kann ich mich kaum an den Farben und der Weite satt sehen und bin fasziniert von dieser absoluten Stille. Außerdem treffen wir Klaus, einen gebürtigen Immenstädter mit seiner Frau, der mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Gut für uns, denn so zelebrieren wir unser Treffen mit frischer Wassermelone und Espresso mitten in der Abgeschiedenheit. Wir beschließen bei bestem Wetter einen Abstecher zu den Seen Bulun Kul und Yashil Kul zu machen. Für mich sollte dies zu den absoluten Highlights meiner bisherigen Reisen zählen. Jede Kurve brachte so neue, unverhoffte Ausblicke und diese schlichte Schönheit kann ich kaum in Worte fassen. Zum Abschluss dieses genialen Tages fanden wir noch ein Fischrestaurant, zelteten in dieser wilden Weite und bekamen gar noch frischen Yoghurt von Nomadenkindern geschenkt.
In dieser Gegend ist noch einiges anders. Man trifft vor allem auf Kirgisen, die in Jurten ihr Nomadenleben führen und den Sommer über in ihren Jailoos verbringen. Vieles erinnert mich an die Mongolei, so auch die kleinen Dörfer, die blauen voll beladenen Lkw´s, die Motorräder mit Beiwagen.
Bis Murgab radeln wir ohne große Anstrengung auf guter Straße und einer langen Abfahrt hinein in das recht seltsame und wenig attraktive Städtchen. Heute ist zudem Eid Mubarak, der Tag, an dem das Ende des Ramadan gefeiert wird. Von Feier ist wenig zu spüren, aber dafür ist wieder mal alles geschlossen. Wohl mit ein Grund warum wir auf der Hauptverkehrsader Pamir-Highway uns eingeschlossen 4 Radler, 4 Autos und ein Motorrad gesehen haben. Wir erholen uns stattdessen in dem recht netten Guesthouse Erali, waschen uns und vor allem wieder mal unsere Klamotten. Nur noch 3 Tage bis wir in Kirgistan einreisen werden. Bisher sind wir rund 2000 km und 25000 Hm in Tadjikistan geradelt – und haben dieses tolle Land sehr genossen.

Aktualisiert ( Dienstag, 22. September 2009 um 06:51 )
 
Ins Herz des Westpamirs
Geschrieben von: Lutzi   
Dienstag, 22. September 2009 um 04:40

Ins Herz des Westpamirs

 Von Khorog aus, entscheiden wir uns für eine Runde durch das Shakdara Valley, welches mit köstlichen Aprikosen und einem wunderschönen Canyon aufwartet, welcher im Nachmittagslicht besonders leuchtet. Schön ist auch der in Tadjikistan recht seltene Wald. Mittlerweile beginnen schon manche Bäume, sich zu verfärben und den baldigen Herbst anzukündigen. Dafür genießen wir das stabile Wetter, wenn auch die Abende oft recht windig und kalt sind. Deshalb sind wir immer auf der Suche nach den vielen Hot Springs und Thermalbäder in dieser Gegend. So wie an diesem Abend. Die Motivation abends in einem heißen Pool zu liegen ist groß. Leider bestätigen sich die Angaben der Einheimischen nicht und so fragen wir schon leicht durchgefroren, weil es mittlerweile sehr spät geworden ist, einen uns entgegenkommenden älteren Herrn, ob er in seinem Dorf eine Übernachtungsmöglichkeit weiß. Ohne zu zögern lädt er uns in seinen Pamiri Dome ein.
Aktualisiert ( Dienstag, 22. September 2009 um 06:46 )
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Entlang der afghanischen Grenze
Geschrieben von: Lutzi   
Mittwoch, 09. September 2009 um 12:01

Entlang der afghanischen Grenze

 

Just als wir sowieso stoppen wollten, sehen wir das Willkommens-Schild: Homestay. Bei uns wäre das eine Pension und es ist eine tolle Möglichkeit, das Alltagsleben der Einheimischen kennen zu lernen. Lola´s Homestay verwöhnt uns ausgezehrte Radler mit ausreichend köstlichem Essen, Dusche und einem eigenen Zimmer. Wie hier üblich, wird einem eine Matratze auf den Teppich gelegt, denn ansonsten besitzen sie hier auch kaum weitere Möbelstücke. Die Küche befindet sich in den Sommermonaten außerhalb des Hauses, meist nur eine offene Feuerstelle, eine große wokähnliche Pfanne und ein paar große Töpfe.

Mittlerweile sind wir von Dushanbe über den zweiten hohen Pass, den Sagirdasht Pass (3250m) geradelt und am Panj-Fluss, der Grenze zu Afghanistan angekommen. Auch wenn es oft anstrengend Auf und Ab ging und wir wussten, dass diese Strecke noch vor wenigen Wochen aufgrund Unruhen gesperrt war, fühlten wir uns sicher und waren ob der abwechslungsreichen, zum Teil sehr grünen Landschaft angenehm überrascht.
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Tadjikistans tuerkise Seen
Geschrieben von: Lutzi   
Dienstag, 01. September 2009 um 12:22

Tadjikistans türkise Seen, wilde Berge und winkende Kinder

Mischa, ein junger tadjikischer Nomade lädt uns mit herzlichem Lachen und deutlichen Gesten zu sich nach Hause ein. Ja, warum eigentlich nicht?! Wir finden ihn sehr sympathisch und steigen mit ihm die letzten Höhenmeter zu seiner Kappa hoch, die am Rande der Fan-Berge liegt. So nennt man die sehr einfachen tunnelzeltähnlichen Unterkünfte der Hirten, deren Plane ein Patchwork aus Stoffresten und alten zusammengenähten Klamotten besteht. Trotz der Einfachheit strahlt sie vor allem innen drin eine warme Gemütlichkeit aus. Trotz Ramadan sitzen wir wenig später bei frischem Joghurt, Sahne, Brot und Tee. Mit seiner Familie haben wir eine lustige Zeit und leider bleibt unsere Unterhaltung oberflächlich, da unsere Tadjik- und Russischkenntnisse noch minimal sind. Abends warten wir in feierlicher Runde, die Minuten zählend, bis Mischa das Zeichen zum Gebet und Essen gibt. Das Tadjik-Pilau schmeckt vorzüglich und vor allem in den Bergdörfern erfahren wir noch etliche weitere derartige Einladungen, wie z.B. beim Deutschlehrer in Shing, der unsere Fragen zu Land und Leute gerne beantwortet.

Aktualisiert ( Mittwoch, 02. September 2009 um 14:05 )
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Samarkand-Bukhara-Chiwa
Geschrieben von: Lutzi   
Donnerstag, 20. August 2009 um 05:38

Asalam – unterwegs in den Städten von 1001 Nacht

„Are these your eyes, they are so blue?“ – mhh ? – “Yes, for sure!“ Leicht verwundert über diese Frage beginnen wir im Nachtzug von Chiwa nach Samarkand herzlich zu lachen, denn die Tochter unserer usbekischen Nachbarn scheint wohl nicht zu glauben, dass man solch blaue Augen haben kann. Gerade sind wir von ihrer Familie zu typischem Brot, Käse, eingelegtem Fleisch, Trauben und Tee eingeladen  worden. Die Tochter der Familie kann etwas Englisch und so erfahren wir einiges über Land und Leute. Die Usbeken sind ein recht angenehmes Völkchen, ruhig, wenig aufdringlich, gastfreundlich – und hilfsbereit. Gut so, denn als wir mitten in der Nacht in Samarkand landen, fehlen unsere Räder! Diese sind, wie wir in Erfahrung bringen, in München nicht eingecheckt worden. Wir können es kaum glauben und als wir im Flughafengebäude von Samarkand stehen – was sich zurzeit als komplette Baustelle präsentiert – sind wir doch ganz schön ratlos. Was tun? Mit Beharrlichkeit können wir zumindest eine Handynummer ausfindig machen, mit der wir anderntags Kontakt aufnehmen sollen. Ob das funktionieren wird?- Erstmal lassen wir uns für teures Geld an ein Guesthouse kutschieren, wo wir nachts um drei an die Hoteltür klopfen und um Einlass bitten. Wie sich herausstellen wird, haben wir eine gute Wahl getroffen. Rund um den gemütlichen Innenhof treffen wir viele Backpacker und sogar einige Radreisende, die uns wertvolle Tipps liefern.

Aktualisiert ( Mittwoch, 02. September 2009 um 14:22 )
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Mongolei

 

 

 

 

Eine meiner eindrücklichsten Erfahrungen bringt Folgendes zum Ausdruck:

Schweigen ohne Peinlichkeit ist die Begleitung elementaren Erlebens. Hier ist alles frei von Begriffen wie Eigentum, Nutzungsrecht, Verpflichtung oder anderen Sprachregelungen menschlicher Kompromissinteressen. So wird jede Empfindung größer, ruhiger und reiner. Jeder Eindruck ist so intensiv und vielfältig, dass die Zeit aufhört zu vergehen.
(Der gitterlose Käfig, Manfred Schmidbauer)

 

 

Wieder mit dem Rad unterwegs zu sein und die Weiten der Mongolei in sich aufzunehmen, mit ihrer einfachen Lebensweise, Jurten, riesigen Herden, interessanter Kultur und unverstellter Natur war mein Wunsch.

Und wirklich, schon nach wenigen Tagen, fand ich mich wieder in einer wunderschönen Landschaft und fast meditativ ging es über die Pisten dahin und ich hatte das Gefühl, schon länger wieder on tour zu sein. Mit der Zeit fiel auch die Anspannung ab, die verbunden war mit einigen Unsicherheiten. Zum einen spürte ich, dass mein operiertes Knie genügend Kraft für diese Art der Fortbewegung hatte und außerdem, dass die Verabredung mit Beat (www.betzgi.ch) klappte. Denn Beat war bis dato schon etliche Kilometer von Kirgistan in die Mongolei unterwegs und genaues Terminieren war nicht ganz so einfach. Umso größer war die Freude darüber ihn am Flughafen in Ulan Bator zu sehen. Und schlagartig waren die letzten hektischen Stunden im Zug und Flugzeug über Moskau in die mongolische Hauptstadt vergessen. Gemeinsam ging es im Morgengrauen zum netten Guesthouse Oasis, wo wir erstmal Wiedersehen feierten und uns gemeinsam organisierten, mit anderen Weltreisenden Infos austauschten und schon mal den ersten Wodka testeten.


 Nicht schlecht - so ein Einstand. Und nach gemütlichen Stadterkundungstagen und wirren Visumverlängerungs-Botschaften-Gängen trafen wir gar am ersten Abend andere deutsche Radler ( ....)

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