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Yunnan-Tibet-Highway
Geschrieben von: Lutzi   
Montag, 03. April 2006 um 09:23
Von ShangriLa– dem verborgenen Paradies oder Suche nach dem Glück - wie Zhongdian noch genannt wird, nach Deqin, die letzte Stadt vor der tibetischen Provinzgrenze, durchleben wir so einige Höhen und Tiefen. Zum Beispiel sind da die unglaublich unterschiedlichen Temperaturdifferenzen tagsüber. Starten wir bei strahlendem Wetter und nur etwas über Null Grad in Zhongdian erreichen wir nach Überquerung einiger kleinerer Pässe fast 40 Grad im Yangtse-Tal. Landschaftlich geht es wieder mal durch wunderschöne Wälder. Je höher man kommt, desto mehr Bartflechten hängen in den stattlichen Bäumen, wir sehen schneebedeckte Berge im Hintergrund, radeln entlang des fast ausgetrockneten NapaHai-Lakes, wo sich gerade die seltenen Schwarzhalskraniche aufhalten. Die Mittagsbrotzeit an Stupas neben lila blühenden Mandelbäumen ist herrlich, bevor fast 30 km Abfahrt auf uns warten und sehr beeindruckende Tiefblicke bietet. Entlang des Yangtse-Flusses geht es durch das Örtchen Benzilan, wo wir nochmals Wasser auffüllen und uns mental auf den nächsten Anstieg mit rund 60 km einstellen.
Wir übernachten bei dem alten (von 1661), bzw. nach der Kulturrevolution renovierten Kloster Dhonguling des Gelupka-Ordens (Gelbmützen). Na ja, die Mönche waren nicht gerade freundlich und nur mit viel Verhandeln bekommen wir ein noch im Bau befindliches Zimmer zugewiesen und abends etwas Reis. Wenigstens etwas.
Anderntags erleben wir die Morgenpuja. Mein Stossgebet für schönes Wetter wird allerdings nicht erhört. So wird es mit beim Erklimmen des Yak-La Passes auf fast 4300m immer frischer, da bewölkter und schlussendlich haben wir etwas Sonnenschein gemischt mit Schneeschauern! Bin ich froh um meinen Mp3-Player und just beim Erreichen der Passhöhe höre ich Queens "We are the Champions" - wie passend, fühle ich mich doch wie ein Sieger über die lange Auffahrt!
Da der Pass jedoch drei Gipfel hat, brauchen wir noch gut zwei Stunden bevor wir endlich die Abfahrt in Angriff nehmen konnten. Ziemlich entkräftet und durch die Kälte ausgelaugt, machten wir kurz vor Deqin an einem heruntergekommenen Haus für Straßenarbeiter Halt. Wir haben Glück, können dort übernachten und erhalten von den gastfreundlichen Tibetern ein feines Essen zubereitet. Nach dem Essen singen sie uns tibetische Volkslieder, begleitet mit ihrer typischen 'Geige' und Querflöte (einfach einige Löcher in ein Stahlrohr gebohrt!). Wenn es da einem nicht gut geht!
Aktualisiert ( Montag, 19. Mai 2008 um 09:25 )